Ohren auf!
Sammelkritik
Matt läuft das Haydnjahr 2009 an. Dabei gälte es heuer sogar, noch zweier anderer ganz großer Komponisten zu gedenken: Georg Friedrich Händel (250. Todestag) und Felix Mendelssohn Bartholdy (200. Geburtstag). Doch von der kreativen Geschäftigkeit, wie sie das Mozartjahr 2006 prägte, ist auf den Bühnen kaum etwas zu spüren.
Auch der Schallplattenmarkt bietet allenfalls Pflichtprogramm, fast so, als gäbe es zu diesen Meistern nichts Neues mehr zu sagen. Bezeichnend etwa das Majorlabel Warner, das zum Händeljahr keine Neueinspielungen auflegt, sondern sein Archiv durchforstet – und damit offenbart, welch große Bedeutung es einmal hatte.
Denn beeindruckend sind sie schon, jene beiden (preisgünstigen) 6-CD-Boxen der „Händel-Edition“ mit Händels Oratorien („Messiah“, „Israel in Egypt“, „Samson“ u.a.) Auch wenn man den Aufnahmen von John Eliot Gardiner, Nikolaus Harnoncourt und Ton Koopman ihre Entstehungszeit in den 70ern und 80ern anhört, haben sie an Gültigkeit nichts verloren.