Rettung am Sonntag
Die Presse startet eine Sonntagszeitung. Sie sieht ambitioniert aus. Ihre Markteinführung fällt in die Anzeigenflaute
Bericht: Ingrid Brodnig
Der erste Blick bietet eine Überraschung. Das Logo der Presse war bisher blau, im Prototypen ihrer neuen Sonntagszeitung sind die Lettern hingegen weiß und weinrot umrandet. „Die Presse“ ist da groß zu lesen. Eine Zeile darunter steht: „am Sonntag“. Das neue Produkt soll im März erscheinen und ein Sonntagsblatt mit Qualitätsjournalismus sein. Dem Falter gelang es, schon vorab einen Blick auf die Zeitung zu werfen. Es war nicht Betriebsspionage. Die Presse hatte die Falter-Mitarbeiterin unwissentlich zum Produkttest geladen.
Keine Frage, die Zeitung hat ein flottes Design. Die Bilder sind groß, das Layout verspielt. Man ist magazinlastiger, weniger nachrichtenorientiert. Viele Elemente erinnern an den Falter: Schon auf der Titelseite findet sich eine Marginalspalte, die Kolumnisten sind mittels Zeichnung und nicht mittels Foto abgebildet, durch das Blatt führt ein Farbleitsystem, das bei der Orientierung zwischen den unterschiedlichen Ressorts hilft. Auch inhaltlich gibt es Parallelen: Der „Narr der Woche“ dolmt Fehltritte auf dem politischen Parkett (siehe Kasten auf Seite 22).