Zeit am Schirm
TV-Kolumne
Ein deutsches Sahnetörtchengesicht auf Speed quält kleine Mädchen – Heidi Klums Pro7-Modelsuchshow „Germany’s Next Topmodel“ hat neue Maßstäbe für verhaltensauffällige und charmefreie Moderation gesetzt. Interessanterweise geht es aber noch mieser. Bei der heimischen Variante der Dokusoap, „Austria’s Next Topmodel“ (Puls 4), dilettiert sich der Klum-Schützling Lena Gercke, einst Siegerin der Pro7-Show, durch eine provinzielle Sendung. Alles wie bei den Deutschen, nur schäbiger. Das Möchtegern-Topmodel Gercke schafft es, kein bisschen amüsant, anziehend oder witzig zu sein. Damit unterbietet sie sogar noch das deutsche Fräuleinwunder, das ist wenigstens schrill. Die gute Lena kämpft allerdings auch mit mittelmäßig attraktiven Kandidatinnen und uncoolen Aktionen: So mussten die Mädels etwa mit dem Bus nach Bregenz, um dort auf der Seebühne im Hosenanzug eine Hechtrolle über einen Tisch zu machen – das nennt sich dann „James-Bond-Stunt“, weil der ja auch mal hier gedreht hat. Bregenz statt L.A. – armselig.