Daheim bei Haydn: ein Haus als Museum und Exponat
Das gut versteckte Haydnhaus wurde zum 200. Todestag des Komponisten neu eröffnet. Ein Besuch ist jeden Irrweg wert
Reportage: Carsten Fastner
Wien, Gumpendorf, mitten im Gassengewirr zwischen Mariahilfer und Gumpendorfer Straße. Irgendwo hier muss sie sein, die Haydngasse, und in ihr das Haus, in dem der Komponist Joseph Haydn vor 200 Jahren starb.
Pünktlich zu diesem Jubiläum hat das Wien Museum in der seit 1899 betriebenen Gedenkstätte eine neue Dauerausstellung eingerichtet. Wer sie besuchen möchte, hätte es von der U3-Station Zieglergasse aus eigentlich nicht weit – würde die Stadt Wien ihm nur mit ein paar Hinweisschildern helfen, nicht erst 20 Meter vor dem gut zwischen Schmalzhof- und Liniengasse versteckten Ziel.
Auch das ist bezeichnend für den städtischen Umgang mit dem Wiener Klassiker, der lange schon und ganz zu Unrecht im Schatten seines Kollegen Mozart steht: Das Mozartjahr 2006 wurde ausgiebig gefeiert, fürs Haydnjahr gibt es kein Geld; das Mozarthaus wird groß beworben, das Haydnhaus so gut wie geheim gehalten.