Diffamierung im Schafspelz
Noch bedenklicher als die Ergebnisse der Islamlehrerstudie sind die Reaktionen der Islamischen Glaubensgemeinschaft
Recherche: Stefan Apfl
Für Anas Schakfeh ist es vielleicht der schwierigste Moment seiner Laufbahn. Dienstagnacht, 27. Jänner, null Uhr. Die „ZiB 24“ berichtet von einer alarmierenden Studie über den islamischen Religionsunterricht, die der Falter publik gemacht hat. Ein Fünftel der Lehrer lehne demnach die Demokratie ab, die Hälfte sehe die Vermittlung von Überlegenheitsgefühlen als vorrangiges Ziel.
Nun muss Schakfeh, Präsident und Schulleiter der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGIÖ), die für den Unterricht verantwortlich ist, im Liveinterview Stellung beziehen. Manche Fragen der Studie seien „nicht in Ordnung“, sie „suggerieren falsche Schlussfolgerungen“. Viel mehr sagt Schakfeh nicht. „Rufen Sie uns an, wenn Sie wissen, was Sie tun werden“, beendet der Interviewer das Gespräch.