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IT-Kolumne

Ingrid Brodnig
Medien, FALTER 6/2009 vom 04.02.2009

Die Bochumer Polizei fahndet nach einem ungewöhnlichen Dieb. Er hat unter anderem ein „Himmelstränenband“, ein „Siamesenmesser“ und „Phönixschuhe“ gestohlen. Wer keine Ahnung hat, was das für Gegenstände sind, muss sich nicht wundern. Der Diebstahl fand in einem Onlinecomputerspiel statt. Vermutlich in einem mit Magiern und Ninjas. Ein 45-jähriger Bochumer hat dort 1000 Euro in Accessoires für seine Spielfigur gesteckt. Dann wurde ihm das virtuelle Zubehör geklaut. Solche Cyberdiebstähle passieren laufend. Wirklich beeindruckend ist aber, dass der Mann die Courage aufbrachte, zur Polizei zu gehen. Muss ja voll peinlich sein, wenn man sagt: „Herr Inspektor, mir ist mein Phönixschuh gestohlen worden.“ Kottan hätte einen Lachanfall bekommen. Die Bochumer Wachstube hingegen verhielt sich korrekt. Die Beamten haben verstanden, dass die Grenze zwischen online und offline immer mehr verschwimmt. Jetzt ermitteln sie im Cyberspace. Bleibt nur zu hoffen, dass dabei keiner computerspielsüchtig wird.

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