Heiliger Bimbam!
Bodo Hell legt ein gewitztes Kompendium zur christlichen Mythologie vor
Buchbesprechung: Paul Pechmann
Jemandem wie Bodo Hell, der seit über zwanzig Jahren jeden Sommer als Senner auf einer Alm des Dachstein-Gebiets verbringt – zu der ausgerechnet der Wanderweg Nr. 666 führt –, traut man allemal ein Nahverhältnis zu jenen christlichen Nothelfern zu, die er zum Thema seines neuen Buchs gemacht hat. Dort oben haben die Losungen der im Mandlkalender versammelten Heiligen Gewicht. Und mit dem Heiligen Antonius, dem stadtflüchtigen Bischof und nachmaligen Sauhirten, hat Hell einen „Berufskollegen“, den er sich im Essay zum fiktiven Zuhörer wählt, um von den Mühen, aber auch vom immateriellen Gewinn der Einsiedelei zu erzählen. Auf der Alm, so heißt es da, fliegen dem sonst in Wien wohnhaften Dichter und Mehrspartenkünstler „neue und intensivere Aufmerksamkeiten“ zu.