„Kein Mensch ist plausibel“
Mit seinen letzten beiden Filmen – dem verwobenen Doppelgängerdrama „Gespenster“ (2005) und der kapitalismuskritischen Geistergeschichte „Yella“ (2008) – schaffte es Christian Petzold bereits zweimal auf Platz eins der Falter-Jahrescharts, und das liegt ganz einfach daran, dass der 48-jährige Regisseur derzeit die elegantesten und zugleich hintergründigsten deutschsprachigen Spielfilme dreht.
Das gilt auch für seinen neuen Film „Jerichow“, der nun in die Kinos kommt. Das pointierte Melodram erzählt von einem aus Afghanistan in den wirtschaftlich maroden Nordosten Deutschlands zurückgekehrten Soldaten (Benno Fürmann), der sich auf eine Affäre mit der Frau (Nina Hoss) seines neuen Arbeitgebers (Hilmi Sözer) einlässt (Rezension siehe Seite 26).
„Jerichow“ hatte im vergangenen Oktober bei der Viennale seine Österreichpremiere, und bereits damals traf der Falter Christian Petzold zum Gespräch. Der deutsche Regisseur lebt mit seiner Frau, der in der Türkei geborenen Dokumentarfilmregisseurin Aysun Bademsoy, Sohn und Tochter in Berlin-Kreuzberg.