Walhall!
Es ist ein keuscher Bau, der sich da hinter dem Palais Meran und dem Theater im Palais, eingezwängt zwischen Beserlpark und Lichtenfelsgasse, in den Winterhimmel erhebt. Kein buntes Flackern an der Oberfläche wie am unlängst neu eröffneten Ars Electronica Center in Linz; keine spektakuläre Blase wie beim Kunsthaus. Auch sonst ist es wenige Tage vor der Eröffnung noch seltsam still um das neue Haus. Dabei wird in Graz ja nicht alle Tage ein 19-Millionen-Kulturbau eröffnet.
Von außen gibt sich das Mumuth, das neue „Haus für Musik und Musiktheater“ der Grazer Kunstuniversität, so bescheiden, dass schon manch einer gefragt hat, wann denn das feinmaschige Metallgewebe, das den Bau sanft ausbauchend überzieht, wieder abmontiert werde. Doch das Gewebe bleibt, dient nicht als Baustellenschutz, sondern als Gestaltungselement, das dem, der genau hinsieht, auch überraschende Durchblicke gewährt: auf die dahinterliegende mit stilisierten Notenköpfen verzierte Glasfassade; vielleicht auch auf ein sich bereits im ebenerdigen Probensaal abarbeitendes Ensemble. Und in der Nacht, da leuchtet das Mumuth dann doch ein wenig.