Florians Nachtdienst
Was in Wiens Partyszene passiert - Veranstaltungen im Überblick
Hamburger Schulausflug ins Wiener Konzerthaus
Sonntagnachmittag, Viktor Marek kaut an seinem Schnitzel. Es ist gerollt, eine Spezialität hier im Schloss Concordia am Zentralfriedhof. Gestern hat er mit seiner Hamburger Pudel-Club-Bande im Brut-Konzerthaus gespielt. Die deftige Kost kommt ihm gerade recht, die Party hat bis halb sechs Uhr gedauert. Im Gegensatz zu seinem Musikerkollegen Richard von der Schulenburg wirkt er etwas müde. "Richard ist noch aufgekratzt, weil wir gerade das Grab seines Helden Franz Schubert besucht haben", sagt Marek. Mit der gestrigen Nacht sind sie happy, wenn es auch eine etwas zwiespältige Angelegenheit war. Einerseits ein Szeneauflauf erster Güte: Pulsinger, Blumenau, Marflow waren wie hunderte Fans ins Konzerthaus gepilgert, um dem Hamburger Besuch Hallo zu sagen. Andererseits war das Foyer aber meist voller als der Konzertraum selbst. War's zu anspruchsvoll fürs Publikum? Abstrakte Beats statt Technosalven, ein charmantes Klavierkonzert von Schulenburg gegen zwei Uhr früh: eben Zuhör- statt pure Partykost. "Das Wiener Publikum ist toll, aber etwas zäh", sagt Marek. Stimmt, fast wie das Schnitzel auf seinem Teller gerade.