Nachgetragen
Wien, Europa und die Welt. Journal mehr oder weniger bedeutender Begebenheiten
Ungleiche Obdachlose in Wien, illegale Küsse in Neu Delhi und Solidarität auf Lampedusa
Ein Loch im Wiener Sozialnetz
Vor der Stadt Wien sind nicht alle Europäer gleich. Wer nicht legal in Österreich gearbeitet hat, hat auch kein Recht auf Sozial- und Arbeitslosenhilfe - und somit laut Stadt Wien auch keinen Anspruch auf Aufnahme in einem Wiener Obdachlosenheim. Etwa 200 EU-Bürger aus Osteuropa sollen laut karitativen Organisationen von dieser Lücke im Wiener Sozialnetz betroffen sein.
Seit Jahren versucht die katholische Vinzenzgemeinschaft diesen Missstand mit dem Projekt "VinziPort", einer Notschlafstelle für etwa 50 obdachlose EU-Bürger, zu schließen. Nun scheinen die ehrenamtlichen Helfer der Vinzenzgemeinschaft ein passendes Haus in Währing gefunden zu haben. Schon im März könnte die Notschlafstelle eröffnet werden. Die gesetzliche Regelung der Stadt Wien, betont der Initiator des Projekts, Pfarrer Wolfgang Pucher, gehöre dennoch dringend geändert.