Was fährt denn da?
Mobilitätskolumne
Wenn alte Bekannte die Kurve kratzen
Erinnerungsfahrt: Barbara Tóth
Eines vorweg: Ich bin ein Kind der Generation Golf. Als ich klein war, stand in der Garage vor unserem Einfamilienhaus in einem beschaulichen Wienerwaldort ein rostbraunes Exemplar des Golf I, der im gleichen Jahr zur Welt kam wie ich: 1974. Er hat sich seitdem 26,4 Millionen Mal verkauft.
Der Einser-Golf war kantig und eckig und mein Vater, der mit meiner Mutter 1969 aus der Tschechoslowakei nach Österreich geflüchtet war, fuhr ihn mit dem gebührenden Stolz des vollintegrierten Neubürgers jeden Tag zur Arbeit nach Wien.
Kurze Zeit später folgte das Upgrade auf den Golf II. Diesmal schwarz und ein GTI. Es muss wohl im Zuge der männlichen "Ich bin 40, aber junger Familienvater"-Krise gewesen sein, dass er sich dieses recht junggesellige Modell zulegte. Immerhin warb Volkswagen aus Sorge, dass Hausfrauen dem Unternehmen als Lenkerinnen abhanden kämen, damit, dass der Wagen "auch zum Einkaufen in Schrittgeschwindigkeit ruckfrei zu fahren" sei.