Wenn beim Schneewalzer der Kunstschnee rieselt
Die Unterhaltungsmaschine von André Rieu macht wieder einen Wien-Stopp. Der Falter war schon vor vier Jahren einmal dabei
Reportage: Christopher Wurmdobler
Es ist einfach (und nicht besonders einfallsreich), das, was André Rieu als Musik unter die Massen bringt, mit Häme abzutun. Aber es ist dennoch interessant, so ein Rieu-Konzert erlebt zu haben und zu verstehen, mit welchen Tricks der holländische Stehgeiger seinem Publikum Glücksgefühle verschafft. Am 16. Februar gastiert er wieder mit seinem Johann-Strauß-Orchester in der Wiener Stadthalle. Vor vier Jahren hat dort der Falter schon einmal einen langen Abend in Pastell verfolgt.
50 Personen im Orchester brauchen Platz; in der riesigen Halle wirkt die Bühne trotzdem mickrig, die Schleiflacknotenständer billig wie der Blumenschmuck und die schnörkeligen Sesselchen, auf denen die Musikerinnen und Musiker gleich Platz nehmen werden - umgeben von schlichten Videowänden. Das letzte Klingeln kündigt den Beginn an, 8000 Zuschauer, tendenziell älter als Teenager, aber dennoch mit Popcorn und Merchandiseartikeln gut versorgt, blicken gespannt dem Einmarsch der Musiker entgegen. Kameraleute begeben sich auf Position - los geht's!