Wien, wo es isst
Kulinarischer Grätzel-Rundgang
Alt-Hietzing: Wiens Neocons essen nicht nur Rindfleisch
Lokalaugenschein: Florian Holzer
Als urbaner Mensch ist es ja recht schwer, mit Hietzing kulinarisch warm zu werden: Der Anrainer sitzt hier immer am längeren Ast, Wirtshäuser haben's schwer, entsprechend öde ist die Hietzinger Lokallandschaft. Überhaupt könnte man den Eindruck bekommen, Hietzinger ernähren sich von Schuhen und Kosmetik - davon gibt's hier reichlich. Dann aber eh nicht nur. Der Rumpel zum Beispiel ist König sowie Inbegriff der Hietzinger Nahversorgung: 1913 als Fleischhauerei gegründet, im Laufe der Jahrzehnte zum Delikatessenhandel erweitert.
Es lebe König Rumpel!
Alles, was es hier gibt, ist edel, gut, toll präsentiert (Fleisch!) und ziemlich teuer. Die Wurstwaren stammen unter anderem von Hofmann aus dem Weinviertel und sind super, der Schampus ist gekühlt, das Obst wird eingeflogen. Hier kaufen Herr und Frau Hofrat, und deshalb kann der Rumpel auch neben zwei Spar-Filialen und einem Zielpunkt existieren.