Fleisch und Feuer
Es passiert ja nicht oft, dass in Wien Künstler aus Kasachstan ausstellen. Yerbossyn Meldibekov und Nurbossyn Oris schlagen aus ihrer exotischen Herkunft aber auch kräftig Kapital. Ihre Schau "Halluzination" fällt deftig aus, etwa wenn Meldibekov für seine Fotos Skulpturen Giacomettis aus ekligem Fleisch nachbaut. Ein auf Mobiltelefon präsentiertes Video zeigt einen alten Mann, der einen Jüngeren schimpfend ohrfeigt - sehr zur Verwunderung der Passanten. Interessanter gestaltet sich die Serie von Doppelporträts, für die Familien vor Denkmälern posieren - vor und nach der Wende. Eine Skulptur des Künstlers auf einem Sockel zeigt vom Reiterdenkmal gar nur mehr vier Hufe, deren einer sich auf eine Kanonenkugel stützt. Nurbossyn Oris übersät seine Bilder und Plastiken mit Streichhölzern und zündet diese an. Die verkohlten Ergebnisse fallen aber schwach aus. NS
Knoll Galerie, bis 21.3.