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Viele Ideen, aber kein Umdenken: Was die Untersuchungskommission zu Missständen in der Wiener Psychiatrie gebracht hat
Bericht: Julia Ortner
Ein Jahr, 116 Stunden und 29 Sitzungen später fühlt sich die SPÖ voll bestätigt: Die Rathausuntersuchungskommission zur Psychiatrie konnte keine Missstände im Wiener System feststellen – so lautet zumindest die Conclusio des offiziellen 44-seitigen Endberichts der Kommission, den die regierenden Sozialdemokraten vergangene Woche präsentierten.
Grüne und ÖVP, die Opposition in der U-Kommission, konterten mit ihrem eigenen Abschlussbericht von 94 Seiten. Ihre Kernbotschaft: Wiens Psychiatrie leidet seit ihrer großen vorbildhaften Reform 1979 an einem Stillstand. Vor einem Jahr hatten Grüne und Schwarze das Gremium einberufen, das klären sollte, wer politisch für die „untolerierbaren Zustände“ in der Psychiatrie verantwortlich ist. Die Hauptvorwürfe: zu wenig Personal und veraltete Infrastruktur. Die Folge davon seien schlechte Versorgung