Das wäre doch eigentlich gar nicht nötig gewesen
Das Stück zum Skandal: Im 3raum-Anatomietheater hatte vor 80 Journalisten Hubsi Kramars „Pension F.“ Premiere
Reportage: Wolfgang Kralicek
Am Montag dieser Woche hatte im 3raum-Anatomietheater Hubsi Kramars „Pension F.“, ein sogenanntes Skandalstück, Premiere. Im Grunde wäre das gar nicht mehr nötig gewesen. Ihre besten Momente hatte die Inszenierung bereits lange vor der Uraufführung.
Erster Akt: Anfang des Jahres sendet das Theater seine Premierenpläne aus; darunter auch eine „Keller-Soap“ namens „Pension Fritzl“. Während der Regisseur nichts ahnend auf Fernosturlaub ist, geht auch die Meldung um die Welt; sogar Australien war das Fritzl-Projekt eine Nachricht wert. Besonders groß ist das Echo auf dem Wiener Boulevard. In der U-Bahn-Zeitung Heute wird täglich gegen die „Inzest-Komödie“ (die noch gar nicht geschrieben ist) gehetzt, und Krone-Kolumnist Michael Jeannée schreibt Kramar einen offenen Brief („Sie sind kein Ekel, Sie sind ekelhaft!“).