„Ein bisschen konfliktbeladen, aber interessant und mutig“
Daniel Richter gehört zu den bedeutendsten deutschen Malern der Gegenwart. An der Wiener Akademie der bildenden Künste hat der 46-jährige Hamburger eine Professur für Erweiterten malerischen Raum; vorübergehend gehörte auch Anja Plaschg alias Soap&Skin seiner Klasse an.
Falter: Sie haben die damals 16-jährige Anja Plaschg 2007 als Studentin aufgenommen. Wie kam es dazu?
Daniel Richter: Ich habe ihre Arbeiten gesehen und mir gedacht, das sieht doch ganz gut aus. Ein bisschen konfliktbeladen, aber interessant. Man hat da ja 800 Arbeiten liegen, und wenn einem davon 50 auffallen, ist man schon zufrieden.
Ihr Alter war für die Aufnahme kein Problem?
Richter: Die Kolleginnen und Kollegen haben es tendenziell abgewehrt. Aber ich fand: Ach was, wenn jemand mit 16 Jahren bereit ist, mit seinem Elternhaus oder der Schule zu brechen, um Künstler zu werden, würde ich das eher unterstützen als nicht unterstützen.