Liebt Gerhard Maria Wagner Wickie?

Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr

Kolumnen, FALTER 9/2009 vom 25.02.2009

Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr

Letztlich hat die römisch-katholische Kirche noch nichts von repräsentativer Demokratie gelernt. Sie hört nur Demokratie und rennt in Panik davon. Die Zutaten machen den feinen Geschmack letztlich aus.

Eine Ahnung davon hatte der heilige Augustin. Was der an versauten Bluejeans schon trug. Und wie er die heilige Monika, seine Mama, schimpfte! „Liebe, und dann mach, was du willst“, meinte er. Wie er ausprobierte, ob der Rohrstock besser schnalzt oder doch der Ochsenziemer!

Sie müssen das alles in die Quere, Tiefe und Höhe rechnen! Jeder Mensch ist eine gewaltiges Hirn, mit allen Verästelungen eines Lindenbaumes. So viele Lüste, und dann kommt eine Neigung zum Zug. Riechen Sie in der Nacht, wo die Knospen des Lindenbaums explodieren. Ganz still platzen sie vor sich hin. Und jede Nacht trägt der Heilige versaute Bluejeans und wäscht sich nie. Vernarrt in seinen Körpergeruch.

Liebe ist, wenn eine Person den Geruch des Anderen begehrt. Und der winzige Quantensprung zur repräsentativen Demokratie ist, wenn du den Anderen am Körpergeruch zu ahnen beginnst. Das muss Gerhard Maria Wagner eben lernen. Doch er hat nur Ochsenziemer verstanden. Und voll Panik rennt er davon. Liebe, und dann tu, was du willst! Nicht Ochsenziemer, sondern „Liebe“ ist das erste Wort der Lehre, lieber Gerhard Maria! Jeder Mensch ein Urknall! Erst in dieser Repräsentanz entsteht wirkliche Katholizität!

Jede Generation verbraucht ein Wörterbuch, und dann kommt die nächste Generation mit neuen Wikipedias. Wickie ist der clevere Winzling im Schiff der Wikinger. So türmt sich menschliche Weisheit. Integriert euch! Und lernt endlich, wie viele Milliarden Neigungen es gibt.

In seinem Gesundschrumpfen lässt der Vatikan nichts aus. Von Kurt Krenn zu Gerhard Maria Wagner. Jede Generation braucht eine Figur.

Ich rechne mir die Summe aus, die ich bräuchte, um ein Psychotherapeuty dazu zu bewegen, mich zu heilen. Ich würde mir das malerisch vorstellen, in dieser Therapie von Homosexualität zur Heterosexualität umgepolt zu werden. Von Lesben ist natürlich keine, keine Rede. Was kümmern schon den Vatikan die sexuellen Probleme von Frauenorden?

Die ungekürzte Version des Predigtdienstes ist über www.falter.at zu abonnieren.

Unter www.phettberg.at ist wöchentlich neu zu lesen, wie Phettberg strömtww

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