Stadtrand

Urbanismuskolumne

Joseph Gepp
Stadtleben, FALTER 9/2009 vom 25.02.2009

So leicht kann man Gutes tun am Wiener Flughafen

Sie kennen das sicher. Wenn Sie am Flughafen Ihr Handgepäck einchecken, werden Ihnen rasiermesserscharfe Nagelfeilen und sonstige potenzielle Mordwaffen Probleme bereiten. Die darf man nämlich nicht mitnehmen: Sie müssen in teuren Paketen nachhause geschickt werden. Oder man trennt sich schweren Herzens von ihnen und überlässt sie den Beamten. Wobei Wien respektive die Flughafen Wien AG hier wieder mal etwas anders ist: Während man anderswo die Springermesser und Taser, die Leathermen und Pfeffersprays in polizeilichen Bunkern hortet, werden sie hier versteigert. Für „Licht ins Dunkel“. Als unfreiwillige Spende sozusagen. Damit auch die bösen Jungs dieser Welt noch Gutes tun können. Also denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal eine Flugreise antreten: Tragen Sie doch Ihr perlmuttbesetztes Nassrasierset oder Ihr mit Swarovskikristallen gestaltetes Taschenmesserchen bei sich im Handgepäck! Oder ersteigern Sie aus der konfiszierten Waffensammlung doch einen hübschen kleinen Schlagring! Die lieben Kleinen werden es Ihnen danken.

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