Nachgesehen
Der Schauplatz, am Tag nach dem Geschehen noch einmal betrachtet
Warum die Wirtschaftsturbulenzen Frauen nützen könnten
Analyse: Ulrike Mühlberger
Arbeitslosigkeit in Österreich erneut gestiegen". Diese Hiobsbotschaft werden wir noch öfters hören. Betroffen sind mehr Männer als Frauen. Denn die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind zuerst in der Sachgüterindustrie zu spüren.
Wie stark in den nächsten Monaten auch die Arbeitslosigkeit von Frauen steigt, wird nicht nur von der Dauer der Krise, sondern auch von staatlichen Maßnahmen bestimmt werden. Die Beschäftigungssituation von Frauen hängt nämlich bedeutend stärker davon ab, wie der Staat reagiert, als jene der Männer. Erstens sind Frauen überproportional im öffentlichen Dienst tätig - zum Beispiel als Lehrerinnen, in Gesundheits- und Pflegeberufen und in der Verwaltung. Zweitens reagieren Frauen stärker als Männer auf sozialpolitische "Anreize" wie etwa die Verlängerung der Karenzzeiten, indem sie verstärkt dem Arbeitsmarkt fernbleiben. Drittens reduzieren strukturelle