Festwochen da capo: "Rumänen" aus Berlin
Das Schauspielhaus kooperiert (unter anderem) mit dem Maxim Gorki Theater in Berlin. Erste Frucht der Zusammenarbeit war die deutschsprachige Erstaufführung von "Zwei arme polnisch sprechende Rumänen", dem ersten Stück des polnischen Literaturjungstars Dorota Maslowska. Die Inszenierung, die voriges Jahr im Rahmen der Wiener Festwochen Premiere hatte und dann nach Berlin übersiedelte, ist jetzt noch dreimal in Wien zu sehen. Das Stück ist ein Roadmovie, das sich auch als Drogenhalluzination oder als Selbstmordfantasie lesen lässt: ein seltsames Pärchen (Hilke Altefrohne und Andreas Pietschmann), dessen Verhältnis nie recht geklärt wird, auf Odyssee durch die Provinz. Regisseur Armin Petras beweist an dem nicht ganz einfachen Text zwar sein instinktives Gespür für handfeste Szenen; leider geht aber auch sein Hang zum groben Pinsel mit ihm durch. Die Geheimnisse des Textes werden nicht ausgelotet, sondern eher ignoriert. Die vorläufig einmalige Gelegenheit, in Wien eine Petras-Inszenierung zu sehen, sollte man dennoch nützen - am besten am Freitag: Da gibt's anschließend ein Gespräch und eine Rap-Performance mit der Autorin. WK
Schauspielhaus, Fr, Sa und So 20.00