Meinesgleichen

Aus der weiten Welt der Meinung

Falter & Meinung, FALTER 10/2009 vom 04.03.2009

Seit fast schon 30 Jahren begleitet mich der Falter und ich ihn. Es gibt mittlerweile ein Ritual beim Lesen des Falters: Zuerst wird, Seinesgleichen geschieht' gelesen. Viele Ihrer Kommentare sind mir aus dem Herzen geschrieben, bei einigen hätte ich schon gerne das eine oder andere Mal mit Ihnen diskutieren wollen. Im letzen Falter ist mir dann ein recht interessanter Satz aufgefallen:, Wir gewinnen nicht gesündere Eier, bekömmlicheres Hühnerfleisch und menschenwürdige Tierhaltung.' Also ich bin ganz Ihrer Meinung die ersten zwei Punkte betreffend, aber ob wir dann von glücklichen Hühnern sprechen können, wenn diese eine, menschenwürdige' Tierhaltung erfahren, da bin ich mir nicht sicher. Ja, es stellt sich für mich die Frage: Wollen die Hühner das überhaupt? Oder würde schon eine artgerechte Tierhaltung reichen?"

Das schreibt mir Leser Christian Höfer, und er macht mir nicht nur mit seiner langjährigen Treue Freude, sondern auch mit seiner Frage. Lieber Herr Höfer, ich habe mit voller Absicht "menschenwürdig" geschrieben. Auch die Lektorin hat mich gefragt, ob ich es wirklich so meine. Ich meine es so. Wer einen anderen Menschen quält, nimmt nicht nur diesem die Würde, er begibt sich auch seiner eigenen.

Damit schreibe ich Hühnern nicht Menschenwürde (oder Glücksfähigkeit) zu, ich möchte nur Menschen an ihr Verhalten erinnern. Auch dort, wo es nicht um andere Menschen geht, steht ihre Menschenwürde auf dem Spiel.

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