Neue Platten
Kurz besprochen
Klassik
Alexandre Tharaud: Eric Satie Pianistischen Witz und Feinsinn bewies Alexandre Tharaud schon mit "Tic, Toc, Choc" (2007), seinen funkelnden Interpretationen des virtuosen Barockmeisters François Couperin. Nun folgt eine so überraschende wie logische Fortsetzung: mit Eric Satie (1866-1925), dem kompositorischen Dadaisten und Propheten der Simplizität, der für die musikalische Moderne so viel mehr getan hat, als die Klangtapete zu erfinden. Auf einem in jeder Hinsicht hervorragend edierten Doppelalbum entwirft Tharaud ein umfassendes Werkporträt mit Solos und Duos, bei denen ihn u.a. die Chansonnière Juliette und die Geigerin Isabelle Faust unterstützen. (Harmonia Mundi) CF
Pop
Empire Of The Sun: Walking on a Dream Der Australier Luke Steele hat unter dem Namen The Sleepy Jackson vor einigen Jahren zwei sträflich unterbewertete Alben zwischen Pathos und Schmalz aufgenommen. Offenbar ist der Rest der Menschheit nun so weit, seinem Kitsch-Kreuzzug zu folgen. Gemeinsam mit neuem Partner, Nick Littlemore, und neuem Bandnamen setzt Steele seine Mission nun unter leicht veränderten Vorzeichen fort und wird auf einmal als heiße Popaktie gehandelt. Bitte unter Gesamtkunstwerk einordnen: Grauenvolle Fantasy-Outfits treffen auf grenzwertige 80er-Arrangements und seligmachende Melodien. (EMI) SF