Rote Not: Wem droht die nächste Schlappe?
Die SPÖ verliert in Kärnten und Salzburg - das Strahlerimage von Kanzler Werner Faymann bekommt Kratzer
Analyse: Julia Ortner
Die Frau schaut tapfer, aber traurig drein. Im Hintergrund jubeln die Claqueure von der Parteijugend und wedeln mit den üblichen Transparenten: "Gabi, Gabi, Gabi!" Verlieren tut immer weh, sagt sie zum ORF-Reporter - auch wenn sie ihr Amt gerettet hat. Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ist am Wahlabend die einzige führende Sozialdemokratin, die ihre Enttäuschung über die Niederlage offen zeigt.
Die Roten haben gerade sechs Prozent in Salzburg und zehn Prozent in Kärnten verloren. Sind da auch Fehler passiert? Nein, lautet die rote Linie, die der Kanzler vorgibt. Werner Faymann weilt Sonntagabend beim EU-Gipfel in Brüssel und erklärt von dort knapp seine "Enttäuschung" über das Kärntner Ergebnis. Immerhin sei es in Salzburg aber gelungen, den ersten Platz zu verteidigen - der Erdrutschsieg, den Burgstaller 2004 errungen hat, sei eben "historisch" und nicht so leicht zu wiederholen. Wiens SPÖ-Chef Michael Häupl macht die "Haider-Nostalgie" für das Debakel im Süden verantwortlich. Alles unerfreulich, aber halb so wild, sagen die SPÖler und demonstrieren Gelassenheit - zumindest vorerst.