Meinesgleichen
Aus der weiten Welt der Meinung
Es macht wenig Spaß, im Netz straflos angeschlatzt zu werden. Kürzlich unterstellte mir ein eifriger Gesinnungspolizist namens G. Hardt in seinem Blog Antisemitismus, weil ich geschrieben hatte: „Der Feschist hat eine klare politische Botschaft: Er will die entrechteten inländischen Massen wieder in ihr Recht setzen und alle Ausländer, die diese Massen entrechtet und ausgebeutet haben, egal ob Juden oder Türken, auf ihren Platz verweisen, zum Beispiel vor die Tür.“
Damit war natürlich nicht gesagt, dass ich „Juden“ als „Ausländer“ betrachte, ich nahm in diesem Satz die Perspektive des „geschenkeverteilenden Rebellen“ ein und sah die Welt mit seinen Augen. Ich spielte auf den Antisemitismus der Rechten an, die sich in Pauschalien ergehen und von „den Ausländern“, „den Türken“ und, unter der Hand, von „den Juden“ sprechen, die sie – nicht ich – natürlich ebenso als Ausländer sehen wie „die Türken“, egal welche Staatsbürgerschaft diese wie jene besitzen.
Ich meine auch nicht, die „inländischen Massen“ seien „von Ausländern“ entrechtet, auch diese Denkweise unterstelle ich dem Feschisten. Offenbar hält mich Herr Hardt für einen solchen, sonst würde er mich nicht mit seinem verdächtigen Eifer verfolgen. Leider geht mein Vertrauen in die Justiz nicht so weit, dass ich die Sache einem Gericht vorlegen möchte. Der übereifrige Verdächtiger muss sich damit begnügen, von mir ein sekundärer Analphabet und ein primärer Idiot geheißen zu werden.
Quelle
¦ Seinesgleichen geschieht, Falter 10/09, Seite 5