Stadt-Land
Steiermark kurz
Mit brennendem Flüssiggas hatte ein Oststeirer seine Schwiegereltern angezündet, am Mittwoch stand er in Graz vor Gericht. Die Geschworenen entschieden auf Totschlag, doch die Richter setzten das Urteil aus. Nun muss der OGH ein neues Geschworenengericht bestimmen, die Verhandlung beginnt von vorne. Der aktuelle Fall hat einmal mehr die Debatte um die Sinnhaftigkeit des Geschworenengerichts entfacht, Justizministerin Claudia Bandion-Ortner hat Änderungen angekündigt. Helmut Krischan, Medienrichter am Straflandesgericht Graz, dazu: "Das jetzige System ist nicht optimal, die Suche nach dem Optimum hat aber bewirkt, dass jahrelang nichts passiert ist."
Eine Schwemme an Kleinkraftwerken befürchtet die steirische Umweltanwältin Ute Pöllinger. Vor allem in der Obersteiermark errichteten Gesellschaften Kraftwerke an Flüssen, die dadurch zerstört würden. "Funktionierende Flüsse werden monetären Interessen geopfert." Von 28 Anträgen lehnte die Umweltanwaltschaft im Vorjahr sieben ab. Vorbehalte gibt es auch gegen die Murkraftwerke südlich von Graz, Pöllinger hat gegen den positiven UVP-Bescheid Beschwerde eingereicht, hegt aber wenig Hoffnung und spricht von einem "Kettensägenmassaker" an den Bäumen in den Murauen.
Bei der Arbeiterkammerwahl in der Steiermark verlor die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter vier Prozent, ist aber mit 65,8 Prozent noch immer ungeschlagen. Die höchsten Zugewinne verbuchten die Freiheitlichen Gewerkschafter, sie halten nun bei 7,4 Prozent.
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Millionen Dollar verdiente Magna-Manager Siegfried Wolf 2008. Die Meldung einer kanadischen Zeitung über Sonderzahlungen hatte für Aufregung gesorgt. Unsinn, sagt Magna-Sprecher Daniel Witzani, Wolfs Salär sei in den letzten beiden Jahren um 56 Prozent reduziert worden. Für die Mitarbeiter sind freilich 5,7 Millionen oder knapp elf Millionen, die Frank Stronach verdiente, noch immer viel. Schließlich wurden viele von ihnen in Kurzarbeit geschickt oder sollen auf einen Teil ihres Lohns verzichten.