Nachgetragen
Wien, Europa und die Welt. Journal mehr oder weniger bedeutender Begebenheiten
Den Aufnahmetest der Med-Uni Graz haben wieder deutlich mehr Männer bestanden, obwohl sich mehr Frauen bewarben
Bericht: Anja Reiter
Heide Cortolezis hat ihrer Tochter früher die Puppe aus der Hand gerissen und einen Fußball vor die Füße gelegt. „Obwohl das Blödsinn ist“, lacht sie heute. „Damit signalisierst du deinem Kind nur: Buben sind besser.“ Die Sozialpädagogin ist Geschäftsführerin von nowa, dem Netzwerk für Berufsausbildung. Als solche muss sie sich oft der Frage stellen, warum Frauen so selten in naturwissenschaftlichen Berufen zu finden sind.
Die Medizin ist eine Ausnahme, beim Aufnahmetest in Graz ist der weibliche Ansturm seit Jahren enorm: Mit 57 Prozent bewarben sich auch heuer wieder deutlich mehr Frauen für einen der 360 Studienplätze. Doch die Männer schnitten beim Aufnahmetest wie jedes Jahr besser ab, im Herbst werden 54 Prozent der Studienanfänger Männer sein. Unter den Top Ten finden sich gar nur zwei Frauen. Sind Männer die besseren Mediziner?