Wenn eine Institution zehn Jahre am Buckel hat und als Drehscheibe lokale Künstler in die benachbarte Welt verschickt und die südosteuropäische Kunstszene immer wieder nach Graz geholt hat, dann gibt es nicht nur vieles zu erzählen, sondern in einer Jubiläumsausstellung auch zu zeigen. Und diese retrospektive Schau „selected: 10 years of “ kann sich auch sehen lassen.
Das betrifft den künstlerischen Output von Artist-in-Residence-Projekten, die für Gerhard Gross in Dubrovnik, Isa Rosenberger in Sarajevo bzw. für Andreas Leikauf und Franz Kapfer in Tirana organisierte. Und Bernhard Wolfs erstmals 2001 präsentiertes Projekt „Parallelinfo“, für das der Grazer Künstler die USA und Russland künstlerisch-investigativ bereiste. Oder die umfangreiche Dokumentation, die Fotograf Max Wegscheidler im Laufe des ersten -Jahrzehnts erstellt hat. Und auch künstlerische Arbeiten von österreichischen Künstlern, die eigens für -Ausstellungen produziert worden waren. „Prinzipiell geht es doch nur darum, einen guten Draht zu Galeristen und Kuratoren zu haben!“, meint eine Textinstallation von Michael Gumhold.
Aber Höhepunkt sind wohl jene Arbeiten, die internationale Künstler eigens für produziert haben, Arbeiten, die sich sehr oft auch mit der lokalen Grazer Realität beschäftigt haben. Dazu zählt eine legendäre Verkehrsintervention des Bulgaren Ivan Moudov vor dem Hotel Weitzer, Kristina Lekos Beschäftigung mit den Grazer Shoppingzentren, die in den 80er-Jahren für jugoslawischen Einkaufstourismus gesorgt hatten. Oder auch Ágnes Szépfalvis und Csaba Nemes’ einfühlsame Bilderserie „Geschichte eines Tages“, die unter anderem ein einschlägiges Lokal in der Griesgasse festhielt: „Er hat es noch nie gemacht. Doch heute geht er in eine Peep Show.“ Diese Woche ist die Ausstellung noch zu sehen.
, Graz, bis 12.9.