Meinesgleichen
Alles wird einmal neu, auch die NZZ
Der Falter tat es, die FAZ tat es, nun tut es auch die NZZ. In ihrer Ausgabe vom 22. September kündigt Chefredakteur Markus Spillmann unter dem Titel „Eine neue Form und neuer Inhalt“ an, die Neue Zürcher Zeitung verändere ab 23. September ihr Erscheinungsbild. Nicht ihr Format, wohlgemerkt – in der Schweiz, war einem kürzlich ebenfalls in der NZZ erschienenen Bericht zu entnehmen, sind einige Tageszeitungen vom Tabloidformat wieder abgekommen und zu ihren größeren Formaten zurückgekehrt. Aber in der aufgescheuchten Tagespresse probiert man allerorten herum. Die NZZ macht „im 230. Jahrgang ihres Bestehens“ ebenfalls vieles neu.
Behutsam, daran lässt Spillmann keinen Zweifel. Obwohl das Medium Zeitung als Ergänzung und zur Vertiefung schnellerer Medien wie Online genutzt werde, bleibe die NZZ „gleichwohl absehbar dem Anspruch verpflichtet, in gewissen Bereichen weiterhin ein möglichst umfassendes, ja vollständiges Bild des Geschehens zu leisten. Diese unbestrittene inhaltliche Güte wird vermehrt mit der Erwartung an eine bessere Leserführung, aber auch an eine gepflegte Typografie, klarere Seitengestaltung und eine hochwertige Bild- und Grafiksprache verbunden – ohne dass die NZZ dabei ihre Einzigartigkeit preisgeben darf.“
Mit der Kölner Agentur Meiré-Meiré habe man sechs Monate lang „eine umfassende inhaltliche, gestalterische und blattarchitektonische Überarbeitung der NZZ vorgenommen“.
Quelle:
Markus Spillmann: Eine neue Form und neuer Inhalt. NZZ vom 22.9.2009, Seite 2