Kurz und klein
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Kritiken Musiktheater
Das erklärte Experimentalmusicaltheater Ronacher hat einen neuen Publikumshit. Zwölf Jahre nach seiner Uraufführung zeigt man wieder die Vermusikalisierung von Roman Polanskis 60er-Jahre-Film „Tanz der Vampire“ – in einer neuen Wiener Fassung. Was bedeutet, dass die Geschichte mit der bösen Beißerei nicht in den Karparten endet, sondern vor der Wiener Skyline – mit Vampiren in Tokio-Hotel-Outfits, haha. Die Adaption der witzigen Kinogeschichte (trauriger Vampirpapa, schwuler Vampirsohn …) ist immer noch so gebacken wie die Musik von Jim Steinman uninspiriert. Der Hit („Totale Finsternis“) ist ein alter Bonnie-Tyler-Song („Total Eclipse of the Heart“), der Rest klingt nach billigem Eurotrash, bumm, tschack. Wenn’s gut läuft, müssen wir so bald keine Musicalpremiere besprechen. Vielleicht sollte den enthusiasmierten Gothic Lolitas im Zuschauerraum jemand sagen, dass aufgewärmte Vampirmusicals nicht das Coolste sind. Hey, googelt mal die US-Fernsehserie „True Blood“ – so geht Vampirismus heute!
Ronacher, tägl. außer Mi 19.30, So 18.00