Am Apparat
Telefonkolumne
Margarethe von Trotta, seit den 70er-Jahren quasi eine Spezialistin für selbstbestimmte Frauen, widmet sich nach Gudrun Ensslin, deren Porträt in „Die bleierne Zeit“ (1981) durchscheint, und „Rosa Luxemburg“ (1986) nun abermals einer außergewöhnlichen Figur der Geschichte: „Vision“ erzählt „aus dem Leben der Hildegard von Bingen“, jener Äbtissin des 12. Jahrhunderts, die als Naturheilkundlerin und Komponistin bis heute ein Begriff ist. Zwar hat Trotta mit Esoterik nichts am Hut, doch leider verfängt auch ihr Versuch, von Bingen als Vorläuferin einer modernen Managerin zu zeichnen, nur bedingt. Die „rote Rosa“ stand Barbara Sukowa besser zu Gesicht, aber dazu noch Filmprominenz von Heino Ferch bis Sunnyi Melles in Mönchskutte und Büßerhemd zu akzeptieren, ist ein bissl gar viel verlangt. MO
Ab Fr in den Kinos