„Warum ich Ministerin Susanne Raab danke“
Was genau meint Medienministerin Susanne Raab, wenn sie sagt: "Die Zukunft des Medienmarkts ist das Digitale. Diesen Weg bestreitet die Wiener Zeitung nun auch"? Der Versuch einer Interpretation
Wenn sich Helden im Fernsehen selbst betrauern, muss ich mich immer fremdschämen. Genauso wie bei Hermann Maiers live übertragener Abschiedspressekonferenz. Da saß dieser Einbauschrank und heulte vor lauter Ergriffenheit – über den Verlust seines Schneekönigreichs. Dieses Betrauern des eigenen Bedeutungsverlusts ist von einer Hybris getragen, die extrem unangenehm ist: Was soll die Welt ohne mich machen? Da sag ich nur: Der nächste Superkerl wartet schon. Liebe Nationalhelden, Fernsehtränen über eine Niederlage gehen in Ordnung – alles andere ist dümmliche Selbstreflexion. Genauso wie die Krokodilstränen, die der Radler Bernhard Kohl medial vergoss, als er sein Dopinggeständnis ablegte und die Karriere futsch war. Die österreichischen Sportreporter, ein eigener Schlag Mensch, machen es den Vorzeigeathleten allerdings auch einfach, sich superwichtig zu nehmen. So viel Ehrfurcht, wie diese Typen Maier und Co entgegenbringen, habe ich nicht einmal bei meinem strengen Großpapa mit dem Holzbein gekannt.