Ein Apfel pro Tag
Wiens jüngster Spanier versucht’s an einem traditionellen wie schwierigen Platz
Ein Lokal hätte es hier in dem Haus in der Apfelgasse immer schon gegeben, erzählt Marianne Oberreiter, das erste trug sogar den Namen Gasthaus zum Apfel, eh klar. Wirklich der Hit waren die Beisln hier aber wohl nie, zumindest nicht in der jüngeren Vergangenheit: Wir erinnern uns an eine Filiale des gefloppten Kleinportionsrestaurants Lustig Essen, dann an diverse Pizzerien und zuletzt ans Calatrava, kulinarisches Outlet einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in Zentralspanien, auch nicht so sehr der Bringer.
Marianne Oberreiter übernahm das Lokal im Herbst trotzdem, nicht zuletzt, weil sie es ja gewohnt ist, mit schwierigen Situationen fertig zu werden. In den Anfangszeiten der Bodega Española zum Beispiel, die sie zwölf Jahre lang mit ihrem Exmann betrieb, als sie der Koch bei vollem Lokal vor die Alternative höherer Lohn oder sofortige Einstellung der Arbeit stellte.
Da kochte Oberreiter dann halt