Fußball
Hand aufs Herz: Fußball muss ungerecht sein!
Glosse
Wolfgang Kralicek über das Treiben auf und neben dem Spielfeld
Durch ein mit der Hand von Thierry Henry aufgelegtes Tor schaffte Frankreich die WM-Qualifikation. An sich nichts Ungewöhnliches, man denke nur an Maradonas „Hand Gottes“. Diesmal aber war die Empörung bei den ausgeschiedenen Iren ebenso groß wie das schlechte Gewissen der Sieger. Dass Henry vorgeworfen wurde, er hätte den Schiedsrichter auf sein Vergehen aufmerksam machen müssen, geht allerdings zu weit: Warum sollte ein Spieler unsportliche Mittel einsetzen, wenn er daraus dann keinen Nutzen ziehen mag? Unter Berufung auf „Tatsachenentscheidungen“ hat die Fifa das Resultat bestätigt. Wahrscheinlich war das die richtige Entscheidung: Ungerechtigkeiten gehören zum Fußball, sonst wäre er ja nicht so eine gute Lebensschule. Aber damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen: Wettbetrug hat in einem anständigen Leben nichts verloren!