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Bologna ist nicht schuld an der Bildungsmisere. Im Gegenteil: Das große europäische Hochschulprojekt hätte gute Antworten auf sie
Überprüfung: Ingrid Brodnig
Alles begann mit der Unterschrift von Caspar Einem. Der österreichische Sozialdemokrat unterzeichnete als erster europäischer Wissenschaftsminister die Bologna-Erklärung, damals am 19. Juni 1999 in der gleichnamigen Stadt. Von einem „Europa des Wissens“ ist in diesem Dokument die Rede und vom „Aufbau eines europäischen Hochschulraums“, von „Mobilität“ und „internationaler Wettbewerbsfähigkeit“. Mittlerweile haben sich 46 europäische Länder diesem gemeinsamen Ziel verpflichtet – von Österreich bis Portugal, von Norwegen bis zur Türkei.
Doch von den hehren Idealen von einst scheint nicht viel geblieben zu sein. Dieser Eindruck entsteht zumindest, wenn man die Kommentare mancher deutscher Qualitätszeitungen oder die Brandschriften der Audimax-Besetzer liest. Da wird von einem „wissenschaftsfernen Zwangskorsett“,