Diese Woche haben wir gelernt
Tierische Stadt-Begebenheiten
Von wegen „Wien. Wasser. Ball.“: Der Wasserballsport fristet ein Nischendasein
Reportage: Christoph Heshmatpour
Auch für Friedrich Torberg war Wasserball nicht die erste Wahl. Der Wiener Schriftsteller wählte der Überlieferung nach nur deshalb den Wasserballsport, weil die Fußballmannschaft der Hakoah wegen zu großen Andrangs keine Spieler mehr aufnahm. Also meldete sich der junge Torberg bei der Schwimmsektion an, trainierte jedoch zunächst „ohne rechte Hingabe“, wie er in seinem Essay „Warum ich stolz darauf bin“ schrieb, denn seine eigentliche Leidenschaft galt dem Fußball.
Die späte Liebe zum Wasserballsport entflammte dafür umso heftiger: Torbergs Wasserballroman „Die Mannschaft“ ist eine der ganz wenigen literarischen Würdigungen eines Spiels, das in Österreich immer schon bestenfalls eine Randsportart war. So ähnlich wie Torberg kommen die meisten der paar hundert hiesigen Wasserballer zum Sport – über Freunde, Verwandte oder weil sie woanders nicht unterkommen.