Der Lack ist wieder dran

Feuilleton, FALTER 34/10 vom 25.08.2010

Wie es dazu kam, dass der Theseustempel im Volksgarten auf einmal so weiß ist

Befundung: Bettina Hagen

Einige Jahre war der Theseustempel im Volksgarten hinter Bauzäunen versteckt. Nun ist er fertig renoviert und erstrahlt in gewöhnungsbedürftigem Weiß. Die Kunstgeschichte hat eine Erklärung dafür.

Also sprach Johann Joachim Winckelmann (1717–1768): Die Antike ist weiß. Der in Rom vernarrte Bibliothekar aus Stendal bereitete mit seiner „Geschichte der Kunst des Altertums“ die Antike für eine Künstlergeneration so auf, dass sie gar nicht anders konnte, als der Perfektion klassischer griechischer Kunst zu huldigen.

Wir wissen heute, dass es in diesem schwärmerischen Nachahmungskult viele Unschärfen gab. Skulpturen und Tempel waren bunter, als es Winckelmann erlaubte. Doch der Klassizismus sorgt auch heute für Missverständnisse: Wer in der antiken Klassik einen Stil der unumschränkt Herrschenden sieht, lässt außer Acht, dass der Klassizismus anfänglich mit der Antike auch

ANZEIGE
  857 Wörter       4 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Sie nutzen bereits unsere FALTER-App?
Klicken Sie hier, um diesen Artikel in der App zu öffnen.

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Feuilleton-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,17 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!