Nachgesehen
Der Schauplatz, am Tag nach dem Geschehen noch einmal betrachtet
Ausbildung in der Lehrwerkstätte: Hier muss sich Ali beweisen
Valentin Ladstätter
Hier fallen Späne. Die Jugend ist am Werk. Sie zerlegt Autos oder bringt sie wieder in Schuss, nimmt komplizierte Apparaturen auseinander oder baut die Toiletten im Haus um. Neben Unterrichtsräumen liegen hochmoderne Labore.
Der 18-jährige Ali aus der Türkei absolviert die Ausbildung zum Tischlergesellen. Nun steht er einen Monat vor seiner Abschlussprüfung und will gar nicht wirklich weg. „Ich habe hier drei Jahre verbracht und viele Freunde gefunden. Die Ausstattung ist auch besser als in den meisten Privatbetrieben.“
Wie 80 Prozent der etwa 350 Lehrlinge bei Jugend am Werk hat auch Ali Migrationshintergrund. Über das AMS kam er in die Lehrwerkstätte. Der Anteil an Jugendlichen ausländischer Herkunft ist deshalb so hoch, weil die Anzahl der offenen Lehrstellen immer noch zurückgeht. Bei der Vergabe privater Lehrstellen werden junge Leute wie Ali generell benachteiligt.