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Tier der Woche: der isländische Seebär
Der gemeine Bär ist ein schwieriger Kandidat. Ein brummiger Honigschlecker ist er, ein gemütlicher Geselle, so scheint es. Hinter der zotteligen Fassade steckt aber doch ein gefährliches Raubtier, dem man lieber nicht zu nahe kommt. Ganz anders verhält es sich mit dem Seebären, der mit dem gemeinen Bären weder verwandt noch verschwägert ist. Der Seebär respektive Seabear kommt aus Island, er hat sieben Köpfe, männliche wie weibliche, und singt vom Feuer, von löwengesichtigen Buben, von warmem Blut und vom Wolf im jungen Mann. Das klingt zwar auch gefährlich, der Seebär ist aber das Gegenteil einer monströsen Erscheinung. Ein Tanz- und Kuschelbär ist er, der das Herz auf der Zunge trägt und mit schwelgerischen Liedern zwischen Indiepop, Jubelfolk und der stillen Pracht des feinen Arrangements der Schwermut entflieht. GS
Szene Wien, Do 20.00