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Ego-Denken statt Parteidisziplin: Die Wiener Ökopartei muss die garstigen Spielregeln der Macht erst lernen
Kommentar: Robert Misik
Man kann die Sache natürlich so sehen: Maria Vassilakou, die Frontfrau der Wiener Grünen, hat wirklich alles Pech dieser Welt. Eigentlich hat sie in den letzten Monaten alles richtig gemacht.
Um der Gefahr zu begegnen, im Wiener Wahlkampf in einem „Duell“ Rot gegen Blau zerrieben zu werden, hat sie sich klar positioniert. Sie sagte: Es geht nicht um Rot gegen Blau im Herbst, sondern um Rot-Grün. Sie machte deshalb keinen Hehl daraus, nach der Wahl am liebsten mit der SPÖ regieren zu wollen.
Grün zu wählen sei mindestens so ein starkes Zeichen gegen Strache wie Rot zu wählen. Die kluge Maria Vassilakou (siehe auch Porträt Seite 12) hat die oft ein bisschen weltfremden Vorständler ihrer Partei auf diese klare Strategie eingeschworen. Und sie hat, als Karenzvertretung für Eva Glawischnig etwa, so gute Figur auf bundespolitischer Ebene gemacht, dass