Das geilste Geschäft der Saison
Der 26-jährige Barish Okcu tut in seinem Sumpf in der Margaretenstraße, als sei Wien eine Mode-Großstadt
Basics
Auf die Gefahr hin (Leserbriefe!), dass die Zubereitung von Distelblütenansätzen nicht mehr ganz in die Kategorie Basisküchenwissen fällt, wagen wir es heute trotzdem. Weil’s doch so gut ist. Und so einfach geht. Vorausgesetzt, man erwischt nur beste Ware. Und die besten Artischocken kommen momentan noch aus dem – tadah! – Marchfeld. Hier betreibt eine unerschrockene Bäuerin nämlich eine kleine Artischockenzucht und bringt die Früchte ihrer Arbeit jeden Samstag auf den Yppenmarkt (direkt vorm Geschäft des Marmeladenkönigs Staud).
Richtig: Man braucht Babyartischocken, es gibt sie auch auf dem Naschmarkt, da kommen sie dann aus Frankreich oder so. Die kleinen Dinger haben nämlich den Vorteil, noch kein „Heu“ zu besitzen und fast komplett essbar zu sein. Wir schneiden den braunen Ansatz knapp ab, geben rasch Zitronensaft drüber, damit’s nicht gleich wieder braun wird. Dann rupfen wir die zwei unteren Blattreihen weg, schneiden von den oberen Blattreihen die Spitzen ab, geben wieder Zitronensaft dazu, und dann ab damit in kochendes Wasser mit etwas Salz und – Zitrone.
Das Kochen geht rasch, zehn Minuten sollten genügen, einfach mit dem Messer testen, ob die Artischocken gar sind. Raus aus dem Wasser, halbieren und mit den Schnittseiten nach unten in Olivenöl abbraten. Am Schluss ohne Feuer kleingeschnittenen Knoblauch dazu, salzen und servieren. Wenn man Brot dazugibt, werden von zehn Babys locker zwei Esser satt. Ist doch schön, oder? cw