Nachgetragen
Journal mehr oder weniger bedeutender urbaner Begebenheiten
Unser Problem ist ein System, das die Anhäufung übermäßiger Vermögen ermöglicht – ein Gedanke zu Armin Thurnhers Essay
Kommentar: Kurt Bayer
Die Debatte darüber, ob die Zusage der 40 amerikanischen Milliardäre an Bill Gates, die Hälfte ihres Vermögens für philanthropische Zwecke zu verwenden, positiv oder kritisch zu werten ist, greift zu kurz. Natürlich ist es besser, wenn Gates sein Geld für HIV/Aids-Bekämpfung ausgibt als für Luxusimmobilien (diese hat er allerdings auch). Natürlich ist es auch legitim zu fragen, ob nicht besser die Gesellschaft, vertreten durch ihre Staatsorgane, entscheiden sollte, wofür Geld verwendet werden soll, als einige sehr reiche Herren – konkret, ob der Staat nicht diese Gelder als Steuereinnahmen verbuchen sollte. Im amerikanischen Steuergesetz vermindern solche Schenkungen schließlich die Steuerbasis.
Bisher hat jedoch niemand die Frage erörtert, ob nicht ein Wirtschaftssystem, das die Anhäufung solchen Reichtums ermöglicht, eigentlich