Stadtrand

Urbanismuskolumne

Christopher Wurmdobler
Stadtleben, FALTER 40/10 vom 06.10.2010

Wien total international: Me Talk Pretty One Day

Ja, klar hat das Charme, wenn nicht jeder Wiener Liftboy, nicht jede Wiener Fleischereifachverkäuferin Auskünfte in reinstem Oxford-Englisch tätigt, sondern internationalen Gästen gerne auch mal mit Meidlinger Zungenschlag begegnet und dabei umständlich nach Worten ringt. Aber bevor man Besuchern klarmacht, was das Konzept "Schmäh" jetzt konkret bedeutet, könnte man ja auch seine paar Brocken irgendeiner Fremdsprache aufbessern. Immerhin spricht die Wiener U-Bahn seit neuestem auch Englisch - zumindest an den wichtigen Umsteigestellen, Bahnhöfen und so weiter. Dear Passengers! Lang hat's gebraucht. Und wir sind froh, dass den Sprechjob kein amerikanischer Schauspieler bekommen hat, und auch kein altkluges Kind, das sich bemüht, wie ein altkluges britisches Kind zu klingen (wie bei den Hamburger Verkehrsbetrieben), sondern ein Wiener Linienmensch mit Wiener Linienakzent. Als Nächstes hätten wir dann bitte noch Durchsagen auf Französisch. Sie wundern sich? Doch doch, Metropolen wie Leipzig sind ansagetechnisch längst dreisprachig.

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