Was reimt sich auf Fratz? Natürlich Ratz!

Michael Omasta
10.11.2010

Motto des 22. Kinderfilmfestivals: Was gibt es noch auf der Welt?

Sage einer, dass Kinderfilme nur etwas für Kinder sind! Was ist dann mit Chaplin? Mit Laurel und Hardy? Mit den Trickfilmen von Tex Avery? Oder mit all jenen Filmen, die eigens für junges und sehr junges Publikum hergestellt werden, genannt Kinderfilme, ein Genre, das speziell in skandinavischen Ländern seine eigene Tradition hat? Tatsächlich gedeihen Kinderfilme heute überall, wie ein Blick in das umfangreiche Programm des 22. Internationalen Kinderfilmfestivals Wien belegt. Koos stammt aus Holland, Kalam aus Indien, Roberto aus Brasilien und Tim aus Dänemark, um nur ein paar der kleinem Helden und Heldinnen beim Namen zu nennen, deren Abenteuer wir heuer hautnah in Wien miterleben können.

Um brisante Themen sind diese Filme nicht verlegen. Roberto, der Protagonist in "Der Geschichtenerzähler", ist ein Junge, der auf der Straße lebt. Die kleine Amy in "Fly Away Home" hat ihre Mutter verloren und wird selbst zur Ziehmutter für eine Schar verwaister Wildgänse. Milana schließlich, die Heldin aus "Hände hoch!", ist eine 13-jährige Tschetschenin, die ohne Papiere in Paris lebt und ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt: Um ihrer möglichen Abschiebung zu entgehen, verstecken Milana und ihre besten Freunde sich in einem Keller und bleiben vier Tage lang verschwunden - während der sie unter anderem Freundschaft mit einer Ratte und ihren neun hungrigen Jungen schließen.

Herrlich die historische Wiederentdeckung des Festivals: "Ich wurde geboren, aber", ein nur mit Musik unterlegter Stummfilm von Yasujiro Ozu, entstanden in Japan anno 1932 - die wechselvolle Geschichte zweier Brüder, deren gutmütiger Vater von seinem Arbeitgeber versetzt worden ist und die sich nun gegen ihre Klassenkameraden an der neuen Schule durchsetzen müssen. Die beiden Fratzen in kurzen Hosen sind schwer in Ordnung.

Cine-Center, Cinemagic, Votiv-Kino, 13.- 21.11.

Informationen: www.kinderfilmfestival.at

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