Sri Lanka in der Box
Das erste Lokal eines neuen Konzepts mit Fast-Food-Curry. Wieder einmal
Lokalkritik: Florian Holzer
Das Klagelied des missverstandenen Currylokals, erste Strophe: Curry ist eine feine Sache, vielfältig wie kaum sonst ein Gericht, unendlich in seinen Zutaten, Gewürzen und Erscheinungsformen. Zweite Strophe: Das checken die Currymacher hier aber irgendwie nicht, wie’s scheint. Sondern bleiben brav bei ihrer nord-, süd- und mittelindischen, sri-lankischen, pakistanischen oder thailändischen Tradition, zwar möglichst viele Currys anzubieten, die aber möglichst ident aussehen und schmecken sollen. Dritte Strophe: Die Optik war noch nie die große Stärke dieses suppigen Schmorgerichtes, schon klar, was aber nicht impliziert, dass auch die Darreichungsgefäße und das ganze Lokal mistig aussehen müssen. Oh nein, Beispiele in anderen Städten zeigen, dass auch Currylokale richtig cool sein können.
So, das war mal der Jammerteil, jetzt zu den Fakten: Die Curry Insel in der Lenaugasse ist seit Jahren bekannt und beliebt für ihre authentische Sri-Lanka-Küche, die sich in einer langen Speisekarte mit vielen fremden Worten äußert. So weit, so gut. Nun ging man daran, seine südindisch-sri-lankische Currykompetenz auch in ein Fast-Food-Konzept einzubringen, und übernahm dafür vorerst eine seit längerem stillgelegte Wurstsemmelfleischerei in der Argentinierstraße, eine zweite Filiale am Julius-Tandler-Platz soll demnächst aufsperren.
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Dieser Artikel erschien am
11.01.2011
im
FALTER 1-2/2011