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Der belgische Künstler Jan Fabre im Kunsthistorischen Museum
Nach seiner Heimatstadt Antwerpen und Paris macht der belgische Künstler Jan Fabre nun in Wien eine Ausstellung eigener Werke in Kombination mit alten Meistern.
Jan Fabre zeigt in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums (KHM) eine Gruppe von etwa 30 seiner Werke, welche zur Serie "The Hour Blue“ (Die Blaue Stunde) gehören und zwischen 1986 und 1992 entstanden sind. Zusätzlich werden zwei Skulpturen in der Eingangshalle und der "Wolkenvermesser“ (1998) - ein lebensgroßer Bronzeabguss des Körpers des Künstlers - auf dem Dach des Museums aufgestellt.
Der Titel der Serie "Die Blaue Stunde“ leitet sich aus den Schriften von Fabres Urgroßvater ab. Jean-Henri Fabre war ein berühmter Insektenforscher und eines seiner Themen der mystische Moment des Übergangs von der Nacht zum Tag, also der Moment, da Nachtwesen sich zurückziehen und Tagwesen erwachen.
Nacht und Tag, das Werden und Vergehen inspirierten den für sein bildgewaltiges Perfomancetheater bekannten Fabre. Die Serie "Die Blaue Stunde“ ist mit blauem Bic-Kugelschreiber gezeichnet, meist auf Papier, aber fallweise auch auf großen Seidentüchern oder dreidimensionalen architektonischen Gegenständen. In einige Bilder sind konservierte Insekten eingefügt. Im Museum hängen die Fabres neben Tizians "Papst Paul III.“, Caravaggios "Dornenkrönung Christi“ und Rubens’ "Gewitterlandschaft“.
Der Betrachter gerät in einen geistigen Dämmerzustand. Hängen die Bic-Schlachten hier, weil sie ähnlich groß sind wie die alten Gemälde? Verdeckt der riesige Fabre-Vorhang die Leinwände von Rubens, um - wie ein Theatervorhang - einen neuen Akt anzukündigen? Warum öffnete das Haus seine Fenster dem pathetischen Falter aus den südlichen Niederlanden?
Im Juli gibt es im Rahmen des Festivals Impulstanz eine kleine Werkschau von Jan Fabres Tanztheaterwerken.
Bis 28.8.