Nachgesehen
Ein Wiener Schauplatz, an dem kleine oder große Politik stattfindet
Die Kameraden und das Gesindel: Totengedenken am Wiener Heldenplatz
Ich begrüße alle versammelten Kameraden. Das Gesindel auf der anderen Straßenseite begrüße ich natürlich nicht!“ Der Wiener FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Jung ballt die Hand zur Faust, als er die rund 700 Gegendemonstranten in Wiens Stadtzentrum anspricht. Anlass für die Begrüßung war der 66. Jahrestag der Kapitulation Hitlerdeutschlands am 8. Mai. Während ihn Opfer als Befreiung feiern, erinnern Burschenschafter und FPÖ beim Totengedenken auf dem Heldenplatz "aller Toten“, also wohl auch der Nazis.
Parteichef Heinz-Christian Strache war als Redner geplant, reiste jedoch angeblich spontan ins Ausland. Knallkörper der Gegendemonstranten explodierten, als Jung - er ist Mitglied der Albia - vor etwa 300 Burschenschaftern das Wort ergriff: "Wenn es überhaupt einer Berechtigung bedarf, weswegen wir heute hier sind, braucht man nur dorthin schauen: Was würde uns blühen, wenn dieses Pack an die Macht käme?“