Langos olé!
Zwei Quereinsteiger zeigen Leidenschaft für eine Flade, die einst in Verruf geriet
Das Langos hat hierzulande nicht gerade den besten Ruf. Wer seine Bekanntschaft nicht im östlichen Europa machen durfte, kennt das dünne Brot von regionalen Jahrmärkten, Kirtagen und Ausflügen in den Wurstelprater. Von da assoziiert man den Snack mit einer harten bis lätscherten Konsistenz, fetttriefend und in Unmengen Knoblauchöl getunkt.
Flexibilität hingegen bewiesen Christian Koch und seine steirische Lebensgefährtin Silvia Nicola. Vor allem zeigen sie die Bereitschaft, Vorurteile auch wieder auszuräumen. Denn die beiden haben sich in ihrem neuen Imbisslokal ganz dieser schon beinahe ausgestorben geglaubten, naja, "Spezialität“ verschrieben.
Allein der kleine Laden in der Burggasse verspricht schon genau das Gegenteil dessen, was man sich bei einem Imbisslokal so erwartet. Mit viel Weiß und frischem Grün eingerichtet, Basilikum- und Rosmarintöpfen auf den Tischen, grellgrüne Naturnahaufnahmen an den Wänden. Kunststoffrepliken hängen an Pantons Muschellampe von der Decke, hippe Musik, die aus Boxen strömt - und nicht der leiseste Hauch von Frittierfett in der Luft. Inmitten dieser urban-schicken Idylle knetet und formt Silvia Nicola frischen Germteig, um ihn in Sonnenblumenöl zu einem wunderbar dicken, flaumigen Fladen herauszubacken. Eine Marktlücke wollten Nicola und Koch schließen - ursprünglich sollten es ja Donuts werden. Auf jeden Fall aber etwas Frittiertes.