Neue Bücher
Kurz besprochen: Neues über Geld, Wirtschaft, Zahlen und Elemente
Menschen
Das mit der Überraschung hat dann doch nicht geklappt: Eigentlich hätte der Gewinner des Österreichischen Kabarettpreises heuer bis zur Preisverleihung geheim bleiben sollen. Aber dann hat ein Jurymitglied, Kurier-Kritiker Werner Rosenberger, nicht mehr an sich halten können - und seiner Leserschaft schon vorher exklusiv verraten, dass Sigi Zimmerschied der glückliche Gewinner ist. Buh!!! Gemeint ist damit natürlich Rosenberger und nicht Zimmerschied, denn der Passauer Kabarett-Giftzwerg ist ein absolut würdiger Preisträger. Würdig auch die neue Location: Erstmals wurde der Kabarettpreis im Jazztempel Porgy & Bess verliehen. Der Abend hatte, abgesehen von Rosenberger, nur zwei Schönheitsfehler: Zimmerschied-Laudator Werner Schneyder war verhindert, und die große Louise Martini, die mit dem erstmals vergebenen "Sonderpreis“ geehrt wurde, war krank. Die Abwesenden wurden von Schauspieler Wolfram Berger (verlas die Laudatio) und dem steirischen Damentrio Die Dornrosen (sang ein Martini-Medley) würdig vertreten. Moderator und Ex-Kabarettist Christoph Wagner-Trenkwitz, unter anderem bekannt durch seine Opernball-Doppelconférence mit Karl Hohenlohe, spekuliert übrigens damit, im Jahr 2014 mit dem "Sonderpreis“ ausgezeichnet zu werden. "Denn dann wird es genau 30 Jahre her sein, dass die Kabarettszene von mir befreit ist.“ Wir werden es eher früher als später bei Herrn Rosenberger erfahren.
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Eines Tages werden die Roboter ganz sicher die Weltherrschaft an sich reißen. Bis es so weit ist, können wir uns aber noch zurücklehnen und uns von den Maschinen bedienen lassen. Zumindest auf der Roboexotica ist das so, dem alljährlich stattfindenden Festival der cocktailmixenden Roboter, das die Künstlergruppen Monochrom und Shifz im Ragnarhof veranstalteten. "Wien ist die Cocktailroboterhauptstadt der Welt“, brüstet sich Johannes Grenzfurthner von Monochrom, der für die Fusion von Mensch, Maschine und Alkohol plädiert. Auf der heurigen Roboexotica stellten österreichische, deutsche, amerikanische, italienische und russische Erfinder, Künstler, Hacker und Spirituosenspezialisten ihre Entwicklungen vor. Das reichte von dadaistischen Robotern wie "Otis the Grog Puker“, der aus seinem Mund Alkohol ausspeit, bis hin zu praktischen Geräten wie MELMACC (kurz für "Mysterious Electrical Machine for Automated Cocktail Creation“). Wie der Name schon sagt, ist MELMACC ein echter Barkeeping-Roboter. Ein Knopfdruck genügt, und das Gerät mischt am Laufband einen Mai Tai, Long Island oder Zombie zusammen. Und das Beeindruckendste daran ist: Diese Getränke schmecken gar nicht nach Schmieröl oder Rost, sondern total lecker! Wir haben es ja schon immer gewusst: In Wahrheit sind Maschinen die besseren Menschen.
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Zur Eröffnung des Mini Brand Store am Parkring drängte sich Freitagabend allerlei Szenevolk auf 250 m2 zwischen Bühne und Bar, von Millionärsgattin Jeannine Schiller, Ex-Eisprinzessin Claudia Kristofics-Binder bis Rock ’n’ Roller Andy Lee Lang. Geigerin Lidia Baich übernahm die ungewohnte Rolle der Moderatorin, für den passenden Sound sorgte DJ Wolfram frierend, trotz Anorak und Schal, an den Reglern - die Temperaturen waren recht unterkühlt. Das Team von Cateringlady Hannah Neunteufel verwöhnte die Wichtigen und die, die sich wichtig fühlten, mit Snacks, während Daniel Kleinl, besser bekannt als ein Teil von Tanz, Baby!, die Herzen mit schlageresker Unterhaltungsmusik erwärmen wollte - stilgerecht in weißer Smokingjacke, mit roter Knopflochrose und sehr großer Entertainerpose.
Ingrid Brodnig, Lisa Kiss, Wolfgang Kralicek